Müll ist ein Problem. Das energetische Recycling, wie man die Verbrennung zur Wärmegewinnung freundlich nennt, steht erst an vierter Stelle des sinnvollen Umgangs mit Abfall (Vermeiden, wieder nutzen, stoffliches und dann erst thermisches Recycling). So ist die TEV als sinnvolle Notlösung anzusehen, solange wir keine weiteren Fortschritte in der Müllvermeidung machen. Auch bei der Müllverbrennung entsteht CO2- Sie wird zwar offiziell wegen der Mischung mit biogenem Abfall als „klimaneutral“ dargestellt, das stimmt aber tatsächlich überhaupt nicht - vor allem durch den hohen Anteil z.B. an Plastikmüll, der wie Kohle, Öl und Erdgas aus fossilen Bestandteilen besteht (Quelle u.a. https://www.bund-berlin.de/service/meldungen/detail/news/muellverbrennung-ist-nicht-die-loesung). 
Je nach Filter und Temperaturen können giftige Gase entweichen. Durch die Verbrennung werden der anzustrebenden Kreislaufwirtschaft wichtige Grundstoffe entzogen. 

Zusammenfassend ist Müllverbrennung sicher nicht die Wärmeproduktionstechnik der Zukunft – wir müssen zusätzlich dezentrale Lösungen mit erneuerbaren Energien finden. Wenn Remondis, ein weltweit agierender Müllspezialist, hier jetzt wesentlich in die Wärmeproduktion investiert und fast zu Hälfte Teilhaber wird, wird Abfall die bevorzugte Wärmequelle bleiben. Innovative Ideen für klimafreundlichere Alternativen bleiben auf der Strecke. 

Wenn wir es in Neumünster ernst meinen mit der Klimaneutralität, dürfen wir uns nicht langfristig auf die Müllverbrennung festlegen durch Veräußerung eines Teils der Wärmesparte an einen der größten Müllhändler!

Alternativen?

Dem Nachrichtenportal Oiger ist zu entnehmen:

Enespa baut weltgrößte Plastemüll-Pyrolysefabrik in Sachsen (von Heiko Weckbrodt vom 02.03.2021)
40-Millionen-Euro-Investition: Schweizer wollen mit Dresdner Biofabrik-Anlagen bis zu 60.000 t Abfall pro Jahr in Öl verwandeln 

weitere Einzelheiten: https://oiger.de/2021/03/02/enespa-baut-weltgroesste-plastemuell-pyrolysefabrik-in-sachsen/178094