Umweltziele/-erfordernisse und Privatisierung

Unter den aktuellen Bedingungen ist die anstehende ‘sozial-ökologische Umwandlung‘ nur zusammen mit gewichtigen Teilen der Privatwirtschaft zu schaffen. Nachhaltigkeit und Gemeinwohlorientierung müssen durch Selbstverpflichtungen, finanziellen Ausgleich/Anreiz und Ordnungsrecht hergestellt werden. Die zentralen Grundsätze lauten Decarbonisierung bzw. Umorientierung auf ein klima- und menschenfreundliches Wirtschaften (‘Konversion‘) und Reduktion des wirtschaftlichen ‘Gesamtstoffwechsels‘ auf die vom Planeten gegebenen Grenzen.

Konkrete Folgen von 49% Remondis in der Wärmeerzeugung:

1.) Die Sorgen der SWN wegen womöglich ausbleibenden Müllnachschubs treffen auf das Bedürfnis des Müll-Monopolisten, sein allmählich auslaufendes Geschäftsmodell (u. a. Müllverbrennung) so lange wie irgend möglich fortzusetzen (Win-Win-Konstellation). Ergebnis: NMS wird seine Fernwärme wesentlich länger als nötig aus keinesfalls klimaneutralen Energieträgern herstellen (Müll mit Kohle bzw. demnächst mit Erdgas). Das Interesse an erneuerbaren Alternativ-Quellen bleibt so gering.

2.) 70% der Haushalte werden nicht mit Fernwärme versorgt und der Nutzen einer Netzerweiterung ist wissenschaftlich fraglich. In all diesen ‘Quartieren‘ werden ab 2026 keine neuen Ölbrenner mehr aufgestellt und die weit verbreiteten, ökologisch nicht viel besseren Erdgas-Thermen werden logischerweise bald folgen müssen. Die SWN wären eigentlich die geborenen Spezialisten, um die sich anbahnende, riesige Versorgungslücke -gemeinsam mit den Bewohnern- umweltgerecht zu schließen (z. B. durch Sonnenkollektoren, Wärmepumpen, Block-Heiz-Kraft-Werke, ‘kalte‘ Nahwärmenetze, Industrieabwärme und ggf. tiefe Geothermie). Aber der 49%-Teilhaber hat weder das dazu erforderliche Knowhow noch ein wirtschaftliches Interesse an dezentralen, kleinteiligen Lösungen. Ergebnis: Klimafreundliche Quartierslösungen, die die Bewohner mitnehmen, werden nicht beschleunigt sondern eher ausgebremst.

3.) Wenn NMS 2035 klimaneutral sein will, müssen alle verfügbaren erneuerbaren Energiequellen zum Vorteil der Menschen und der Natur schnellstmöglich genutzt werden. In unserer Stadt ohne Windmühlen ist das vor allem die Sonnenenergie. Auch auf die Dächer der Privat- und Mietshäuser am Fernwärmenetz müssen derartige Anlagen montiert werden. Die Interessenkonflikt zwischen der selbst erzeugten und womöglich selbstgenutzten Solarenergie und der durch Müllverbrennung erzeugten Fernwärme (mit Stadt-Strom als Nebenprodukt) liegt auf der Hand.


 

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